Tag 4 – Samstag
Der Ablauf
Premiere: Das neue Modell wird beim Mittagsschlaf erprobt. Zunächst versucht Phil tatsächlich, sich zu sträuben, gibt dann aber relativ schnell nach, als ich ihm androhe, die Tür komplett zu schließen, wenn er weiter stänkert. „Tür aufreiben“, sagt er und legt sich folgsam hin. Ich stelle den Sessel heute nicht in die weit geöffnete Tür, sondern daneben, und lassen letztere auch nur einen Spalt offen – das heißt, es besteht kein Sichtkontakt. Im Vergleich zu sonst braucht Phil etwas länger, um in den Schlaf zu dämmern (etwa 15 Minuten gegenüber den mittags üblichen 5 Minuten); zwischendurch ruft er mehrmals nach Mama und fragt abwechselnd die Aufenthaltsorte von Papa, Nele und Lena ab. Dafür schläft er recht lange und wacht mit blendender Laune auf – vielleicht Zufall, in jedem Fall aber eine angenehme Abwechslung zum Nachmittagskoller.
Abends sind wir deutlich später dran als üblich. Wir waren zu fünft – was selten genug vorkommt – auf einer Party. Einer Pullerparty. (O-Ton der Tiets: „Hatten die Babys etwa gerade Geburtstag?“ – „Nein.“ – „Und warum bekommen die dann eine Party?“ – „Weil sich ihre Eltern so freuen, dass sie geboren wurden. “ – „Mamaaa… haben wir denn auch eine Party bekommen damals, als wir geboren wurden???“ – „Öhm…“ Ich versuche, elegant das Thema zu wechseln, denn wir haben tatsächlich bei keinem der Tiets eine Pullerparty geschmissen). So trudeln wir erst kurz vor um acht mit entsprechend aufgedrehtem Nachwuchs Zuhause ein.
Der Sessel verbleibt zunächst neben der angelehnten Tür, wird aber kurze Zeit später auf Lenas Wunsch wieder in die Tür und damit in Sichtweite gerückt. Die CD läuft wegen der fortgeschrittenen Zeit heute nur 15 Minuten; alle drei Tiets schlummern ohne größere Vorkommnisse ein.
Die Schlafbilanz
Zubettgehzeit: ca. 20.15 Uhr
Einschlafzeit: ca. 20.45 Uhr
Aufwachzeit: ca. 22.15 Uhr
Ein Gedanke zu „Der Befreiungsschlag, Tag 4“