Alltagsfehler, die man immer wieder macht #Blogparade

Eine Blogparade, bei der es um Fehler geht, die einem im Alltag immer wieder unterlaufen? Eine hervorragende Idee, liebe Beatrice Confuss, und schon fallen mir dazu die ersten Punkte ein:

  • Ich stehe früh halb sechs in der Küche, bereite das Frühstück für die Kinder vor und lese nebenbei auf dem Smartphone einen neuen Blogbeitrag. Während ich also lese und vor mich hingähne, halbwach, ein Auge auf dem Display, das andere auf der Tupperdose, vage frustriert wegen der erfolglosen Mückenjagd in der erst vor wenigen Minuten durch den Wecker so bösartig beendeten Nacht, kippe ich zielstrebig Rosinen ins Neles Müsli. ROSINEN INS MÜSLI! Herrje, wann lerne ich endich, das Mischen der einzelnen Zutaten mit der erforderlichen Konzentration anzugehen?! Nele hasst Rosinen. Lena darf kein Weizen essen, woraus Neles Müsli wiederum zu signifikanten Anteilen besteht. Bah. Seufzend beende ich vorzeitig die Lektüre des Textes, der passenderweise den Titel „Alltagsfehler, die man immer wieder macht“ trägt, und beginne, die Rosinen eine nach der anderen wieder auszusortieren.
  • Irgendwann im Verlaufe des Sonntags suchen sich die Mädchen ihre Schlafanzüge für die kommende Woche aus – einen für Zuhause, einen für den Kindergarten. Ich beobachte, wie Lena den mit den vielen Knöpfen auswählt. „Für den Kindergarten?“ säusele ich in einer erbärmlichen Version einer Suggestivfrage. „Nein, für Zuhause.“, antwortet Lena. „Willst du den nicht doch lieber für den Kindergarten nehmen?“, versuche ich es erneut, zunehmend verzagt. Lena bleibt stur. Später komme ich ins Kinderzimmer und sehe den Schlafanzug mit den vielen Knöpfen über dem Bettrand hängen. Die Knöpfe leuchten, sie springen mir fast ins Auge, und ich denke daran, wie wir in der kommenden Woche jeden Abend mindestens 15 Minuten in Verzug geraten werden, weil Lena unbedingt alle Druckknöpfe allein schließen will. Und wieder öffnen, weil sie beim letzten Knopf festgestellt hat, dass sie sich verknöpft hat. Und dann wieder schließen, natürlich. Der Schließprozess gelingt ihr dabei sowieso nur bei jedem zweiten Knopf allein, für den Rest benötigt sie unsere Hilfe – die anzunehmen sie aber erst nach mehreren eigenen erfolglosen Versuchen überhaupt in Erwägung zieht. Die Knöpfe beginnen vor meinen Augen zu tanzen. Was soll’s, sage ich mir und vertausche schnell und wider besseres Wissen die zwei von Lena gewählten Schlafanzüge. Am Abend kommt es, wie es kommen musste: Lena stellt den Betrug fest und fängt an zu brüllen. Und während ich versuche, mein wütendes Kind zu beruhigen, stimmen in meinem Kopf die Druckknöpfe ein kleines Liedchen an: Selber schuld, selber schuld, nänänänänänä…
  • Montagmorgen: Ich steige ins Auto und stelle anhand des bedenklich langsamen Ausschlags der Indikatornadel fest, dass sich der Benzinvorrat dem Ende zuneigt. Auf dem Weg zur Arbeit komme ich an einer Tankstelle vorbei. Jetzt noch nicht, denke ich, ich kann es mir leisten, auf einen besseren Preis zu warten. Dienstag: Ihr wollt mich wohl verarschen? Der Literpreis ist ja unverschämt – jetzt tanke ich garantiert nicht! Mittwoch: Das Warnlämpchen neben der Kraftstoffanzeige leuchtet. Beim Vorbeifahren schiele auf die Preisanzeigetafel: Die Lampe ist ja gerade erst angegangen, kein Grund, bei dem Preis zu tanken. Freitag früh stehe ich mit Schweißperlen auf der Stirn an der Zapfsäule, danke meinem Glück, dass ich überhaupt noch bis hierher gekommen bin und tanke Sprit zum höchsten Preis, den ich in dieser Woche gesehen habe. Aber nur zehn Liter. Morgen ist es ganz bestimmt wieder billiger.

Wenn euch solche Situationen irgendwie bekannt vorkommen, dann beteiligt euch doch an Beatrices Blogparade!

Edit vom 19.07.2016

Den wichtigsten Punkt hätte ich doch fast vergessen. Den Kardinalfehler. Den Dauerbrenner. Den Irrtum, der mir ständig unterläuft und aus dem ich nie zu lernen scheine. Die Falle, in die auch mein Mann mit zuverlässiger Regelmäßigkeit tappt:

  • Ein beliebiger Abend. Die letzte Nacht war kurz, D. und ich sind müde. Die Kinder sind schon seit einer Weile im Bett, es ist mucksmäuschenstill im Kinderzimmer, und wir hätten die ideale Gelegenheit, selbst etwas vom verpassten Schlaf nachzuholen. Dazu müssten wir jetzt ins Bett gehen. Ganz simpel eigentlich. Und was tun wir? Wir freuen uns so sehr über die unverhofft zeitige Ruhe, dass wir übermütig werden, uns vor den Fernseher lümmeln und eine DVD eine unserer Lieblings-Serien einlegen. Das schlechte Gewissen sitzt derweil mit verschränkten Armen zwischen uns auf dem Sofa. Eine Dreiviertelstunde später ist die Episode zu Ende. Das schlechte Gewissen versetzt uns eine Ohrfeige. Jetzt müssen wir aber wirklich ins Bett – die Augen fallen uns fast zu, und die reguläre Schlafenszeit nähert sich auch unaufhaltsam. Aber: Die Kinder schlafen immer noch! Und in unserer unglaublichen Naivität starten wir mit der „Play“-Taste doch tatsächlich noch die nächste Folge. Das schlechte Gewissen verdrückt sich mit Schreikrampf unters Sofa… Als wir uns dann irgendwann aufraffen und tatsächlich ins Bett gehen, zeigt die Uhr eine absolut nicht mehr vertretbare Zeit an. Es versteht sich von selbst, dass spätestens eine halbe Stunde später das erste Kind wieder wach ist. Genauso klar ist, dass es in dieser Nacht genauso weitergeht wie in der vorigen – und wir uns am darauffolgenden Morgen aus zusammengekniffenen Augen anschauen, gegenseitig unsere Augenringe mustern und uns fragen, wie um alles in der Welt wir so dämlich sein konnten. Mal wieder.

3 Kommentare zu „Alltagsfehler, die man immer wieder macht #Blogparade“

  1. Hier, hier, hier, den Kardinalsfehler begehen wir auch immer wieder. Du siehst, ihr seid nicht alleine! Verrückt, oder? Da ist man hundemüde und drückt wieder auf die nächste Folge…und am Morgen danach kommt man kaum aus den Federn. Ahhhh. Ich schiebe das einfach auf meinen Altersstarrsinn ;-). Liebste Grüße, Anna

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